Mit einem Festakt im Renaissance-Saal des Friedrichsbades in Baden-Baden hat die Vereinigung Liberaler Kommunalpolitiker ihr 30jähriges Bestehen gefeiert. Der FDP-Bundesvorsitzende, Dr. Philipp Rösler, und Staatssekretär Hans-Jürgen Beerfelz, der zur Gründungszeit FDP-Bundesgeschäftsführer war, hatten ein Grußwort mit Glückwünschen geschickt.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Bundes-VLK, Wolfram Dette, und einem Grußwort von Dr. Peter Röhlinger MdB, Mitglied des Vorstandes der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit sprach der Ehrenvorsitzende und Gründungsmitglied der VLK, Wolfgang Knoll, über „Die VLK, Rückgrat der liberalen Kommunalpolitik“.
Dabei bedauerte Wolfgang Knoll, dass viel später als CDU und SPD die FDP erst 37 Jahre nach Kriegsende ihre kommunalpolitische Vereinigung am 6. Juli 1982 gründete, obwohl Liberale seit dem Wiederaufbau in der Kommunalpolitik aktiv tätig waren und Verantwortung getragen hatten.
Die VLK hat laut Satzung die Aufgabe, den Gedanken- und Erfahrungsaustausch zwischen kommunalpolitisch interessierten Liberalen zu intensivieren, kommunalpolitisches Wissen im Rahmen der Erwachsenenbildung zu verbreiten und hierdurch liberale Grundsätze in der Kommunalpolitik zu verwirklichen.
Schon von Anfang an gehörten zu den Grundsätzen der VLK das Bestreben, das Übermaß an gesetzlichen Regelungen und bürokratischer Normierung einzudämmen. Die kommunale Selbstverwaltung seien wesentlich auszubauen und der eigenverantwortliche Handlungsspielraum der Kommunen zu vergrößern.
Im September 1990 konnten erstmals frei gewählte Kommunalpolitiker aus den jungen Bundesländern begrüßt werden. Knoll stellte fest, dass seit der Vereinigung liberale Mandatsträger und vor allem Bürgermeister eine solide Basis für die FDP in den neuen Bundesländern geschaffen haben und somit das Rückgrat der Landesverbände geschaffen haben. Er fordert dennoch, in der FDP die Kommunalpolitik mit der Landes- und Bundespolitik gleichrangig zu behandeln.
Der Ehrenvorsitzende beendete sein Referat mit einem Zitat von Thomas Dehler: „Es ist heilsam, sich von Zeit zu Zeit auf die Grundlagen zu besinnen, auf denen man steht, zu seinen geistigen Quellen hernieder steigen, die Voraussetzungen seines Handelns von den Wünschen her, also radikal im eigentlichen Sinne erneut zu durchdenken.“